Neuer polnischer Präsident Duda will weniger EU dafür aber mehr Nato

Nicht erst seit dem griechischen Schuldenstreit werden an der wirtschaftlichen Zusammenarbeit der EU immer größere Zweifel laut. Amerika hat deutlich vorgemacht, unter welchen Gesichtspunkten die EU in erster Linie betrachtet wird und dass die europäischen Steuerzahler aus diesem Grund gemeinschaftlich die sprichwörtliche Zeche des Kontinents tragen sollen. In Polen hat nunmehr diese Ansicht zusätzliches Feuerholz erhalten, da Andrzej Duda sehr überraschend die Präsidentschaftswahlen für sich entscheiden konnte. Duda gilt als überaus konservativ und hab bereits angekündigt, dass er die Zusammenarbeit mit Deutschland in jeglicher Hinsicht auf den Prüfstein stellen möchten und dem Einfluss der EU entgegenwirken will.

Wasser auf die Mühlen von Amerika

Die Zusammenarbeit mit Amerika ist das oberste Anliegen von Duda, der die Wahl mit 53 Prozent aller Stimmen gewonnen hat. Der aktuelle Amtsinhaber Komorowski konnte nur 47 Prozent aller Stimmen auf sich vereinen. Insgesamt lag die Wahlbeteiligung in Polen bei lediglich 56,1 Prozent. Direkt nach der Verkündung des Ergebnisses kündigte Duda an, dass fortan weniger EU und mehr Nato die politischen Leitziele der Polen wären und dass er mit Amerika über die Errichtung von Nato-Stützpunkten in Polen verhandeln würde.

Insgesamt gesehen gilt Duda als ein schwer einschätzbarer Politiker. Im Vorfeld der Wahl kündigte er einerseits an, dass er die Banken per Gesetz dazu zwingen will, seinem Land die Schäden aus den Krediten mit den schweizer Franken zu ersparen. Auf der anderen Seite wirbt er jedoch sehr stark für eine engere Zusammenarbeit mit Amerika, ohne hierfür den Umweg über die EU gehen zu müssen. Laut Duda sei die EU grundsätzlich zwar eine recht gute Sache, doch dürfe niemand in der EU Brüssel noch weitere Kompetenzen zuschieben.

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